Donnerstag, 28. Februar 2008

Billy, my heart is yours...











Gestern war es endlich soweit - nach 12-jähriger, inniger Verehrung durfte ich erstmals die grandiosen Smashing Pumpkins live sehen - in Kopenhagen. Beim Gedanken an das Konzert macht mein Herz nach wie vor Purzelbäume...

Bin gestern um 3 am Nachmittag los um in die Stadt zu fahren, die ich einst (und eigentlich noch immer) Siffhauptstadt Europas genannt habe und in welche ich die nächsten 20 Jahre eigentlich nicht mehr fahren wollte. Naja, was tut man nicht alles aus Liebe zu einer Band... Schließlich hat sie mich durch meine wüstesten Jahre der Pubertät geleitet! Um 6 kam ich dann dort an und Mary hat mich freundlicherweise vom Hbf abgeholt. Ich behob gleich mal ein paar Kronen um Mary die Karte zu zahlen und außerdem meinen Plan zu verwirklichen, mich mit Band Merchandise einzudecken! Natürlich wurde ich umgehend von einem Dänen betrogen - ich kaufte mir ein sauteures Thunfisch-Sandwhich - der mir ganze 10 DKK unterschlagen hat (etwa 1,3 Euro) - die Sau!!! Dann sind wir gleich los um uns BIER zu kaufen - in einem Supermarkt - mit mehr als 3,5 % - echt genial, das kann man in Dänemark :) Selbstverständlich ist der Preis schwindelerregend, aber das war uns egal... Dann begaben wir uns Richtung Olli, einem finnischen Studienkollegen von Mary, der lobenswerterweise ebenfalls seit 12 Jahren Pumpkins-Verehrer ist, obwohl er erst 23 ist!!! Bei ihm genossen wir die BIERE und marschierten dann - mit kleinem Umweg - zur Konzerthalle. Dort angekommen erblickte ich gleich mit äußerster Verzügung den T-Shirt-Stand, wo ich natürlich umgehend zuschlagen musste!

Nachdem wir uns noch das letzte Lied der dänischen Vorband Veto angehört hatten, welches im übrigen fabelhaft war, stieg unsere Nervosität ob des baldigen Beginns unserer Heroen. Da beschloss ich doch mir ein sauteures Bier für 5 (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) Euro (umgerechnet) zu gönnen. Und dann stand er da - der Gott der nasalen Kreischstimmenmusik - Billy Corgan, in silbernem Zapfenrock und hautengem Langarmshirt. Die Musik fuhr ein wie ein Blitz und Porcelina bescherte den Anfang. Die nächsten zwei Stunden befand ich mich in einem Trance-ähnlichen Zustand und Glücksgefühle jeglicher Art durchzuckten meinen Körper. Und ich konnte es nicht glauben - Billy Corgan kann lachen, und das tat er an diesem Su-historischen Abend sogar des öfteren!!! Ich war entzückt (und bin es immer noch). Faszinierend war auch seine Mimik und Gestik, er ist halt eine Gruftie-Bühnensau!

Einen kurzen Schock erlitt ich abrupt zwischendurch, als ich nach etwa einer Minute Spielzeit erkannte, dass es sich bei dem Song um Ava Adore handelte - kaum wiederzuerkennen, aber Gott sei Dank wußte ich den Text und konnte so das Lied verifizieren... Aber es sei ihnen verziehen, schließlich wurde der Song im Studio mit Elektrodrums aufgezeichnet und so einen Sound bekommt man halt mit einem normalen Schlagzeug nicht hin. Das war aber das einzige Manko des Abends - nein - nicht ganz - ungefähr 100 Leute sind auf meinen Zehen herumgetrampelt, was anschließend zu äußersten Schmerzen bei jedem Schritt führte.

Als Billy dann - nur mit Akustik Gitarre bestückt - 1979 anstimmte, nach wie vor mein absoluter Lieblingssong, da ich die Pumpkins mit diesem Song erst richtig lieben gelernt hatte, war ich dann endgültig hin und weg. Ein schöner Moment war auch, als er ein bischen von der Bühne runterkam und dann nur mehr etwa 5 Meter von uns entfernt stand... Ach, ich bin verliebt (ich weiss, gewisse Leute halten mich deshalb für verrückt, dass ich so einen Schlangenmensch verehre, aber ich KANN EINFACH NICHT ANDERS!!!) und will ihn heiraten!!!

Nach zwei Stunden verließ die Band uns dann kurzfristig, um uns anschließend für ganze 17 Minuten einen Song - United States - darzubieten - ein orgasales Ende! Klatschnass aber überglücklich besorgte ich mir dann noch ein Poster, weil meine Wände hier eh so langweilig sind. Bevor ichs vergesse: Mary hatte das außerordentliche Glück (was meinen tiefsten NEID hervorruft), ein Gitarrenblatt zu ergattern (ob es von Billy selbst gespielt wurde wissen wir leider nicht), auf dem dann noch witzigerweise ein Ø zu finden ist (sehr passend zu Dänemark...). Ja, und dann gings nochmal auf ein weiteres Bier bzw Radler (!!!) zu Olli, weshalb wir selbstverständlich die letzte S-Bahn versäumten. Aber ein Taxi, mit einer eigenartigen uralten Taxifahrerin, die immer 2 Sekunden aufs Gas stieg um es dann gleich wieder auszulassen - es war also eine Ruckelfahrt, die mir viel Angst bereitete, brachte uns dann in Marys Wohnung. Die erzählte uns irgendeine komische Geschichte, dass sie 1969 schon mal im österreichischen Werfen war und so schockiert war, weil dort die Kinder neben der Schule arbeiten mussten... Außerdem meinte sie Kopenhagen hätte 1 Mio Einwohner, trotzdem sich Mary sicher war dass es 1,6 Mio sind (gut, hab auf Wiki nachgesehen: knapp über 500000, mit Außenvierteln ca. 1,1 Mio.) "Daheim" haben wir dann noch bis 3 außerordentlich nett gequatscht und sind dann zu Bette - meins war ein durchaus komfortabler Schlafsack, den mir Martin freundlicherweise kurzzeitig überlassen hatte.

Morgens gabs noch ein nettes Frühstück mit Pläuschchen und dann machte ich mich viel zu spät - eh klar - auf den Weg zum Hbf. Hab dann den geplanten Zug um 1103 nimma erwischt, und nachdem ich zahlreiche abweichende Informationen über mögliche Züge, die erst in weiter Ferne gehen sollten, erhielt, beschloss ich kurzerhand einfach mal nach Malmö zu fahren. Witzigerweise ging da der nächste Zug nach Växjö (Umsteigen in Bus in Alvesta) nach nur 15 Minuten... Die Dänen sind schon komisch - Filme machen können sie - Stimmung auf Konzerten machen ebenso - aber sonst sind sie eher suspekt, schon allein aufgrund der horrenden Preise für ALLES. Tja, um 2 (also eine halbe Stunde nach geplanter Ankunft) war ich wieder in der kalten Regenstadt (das war in Kopenhagen soooooo angenehm, da ging zwar ein morts Wind, aber der war wenigstens angenehm war und beeindruckend!!!) wo mich schon wieder das nächste Ärgernis erwartete, was ich hier vorerst noch nicht erwähnen möchte...

Resume der Kurzreise also: schweineteuer aber absolut egal weil nur schön, toll, großartig, phantastisch, orgasal, befriedigend...

Sonntag, 24. Februar 2008

Ein Fluch lastet auf mir...





Also entweder war ich in meinem früheren Leben ein Teufel (manche Leute behaupten ja ich wäre auch in diesem einer...) oder ich hab einfach so ein eigenartiges Schicksal. Auf alle Fälle tu ich mir selbst momentan irrsinnig leide, weil alles, was nur schief gehen kann tatsächlich auch schief geht...

Ich weiss ja gar nicht wo ich anfangen soll, aber mein Geburtstag am Freitag ist glaub ich sehr geeignet dafür:

Also - schon mal die Prüfung (am Vormittag gings ja eigentlich noch). Bin mir vorgekommen als würd ich noch mal Matura schreiben, das war alles so strikt aufgeteilt, angefangen von der Sitzordnung bis zur Zeit, etc. Auf jeden Fall: 5 Scheisskackfragen und 5 Stunden Zeit. Nun, anfangs ging es mir noch recht gut, wohl auch weil ein Mitstudent der wirklich schön zum Anschauen ist nur eine Rechtskopfdrehung weit weggesessen ist. Aber der war nach zwei Stunden schon fertig und so hatte ich nichts mehr zum Ablenken. Nach 3 Stunden stellte ich fest, dass ich nur mehr ungeordnete, wirre Sätze schrieb. Und bei einer Frage - #3 - konnte ich mich echt an gar nix mehr vom Buch erinnern, sodass ich einfach nur mehr meine wirre Meinung dazu abgab. Naja, nach 4 1/4 Stunden war mein Hirn mehr als leer und ich ging einfach.

Daheim hab ich mich erstmal ein wenig hingelegt - in Feierlaune war ich sowieso nicht. Nach dem Aufwachen musste ich mich nochmal ziemlich über diverse Telephonate, SMSn und E-Mails ärgern, da war das Kraut dann schon gegessen. Also beschloss ich mich einfach nur mehr mit Alkohol zuzuschütten, was mir die liebe Franzi leicht gemacht hat weil sie mir 3 Starkbiere samt Selbstmordelch schenkte. Natürlich hab ich ausser saufen dann nur mehr gesudert. Was hier ja noch unbedingt Erwähnung finden muss: Kathi und Martin, die tagsüber nach Malmö gefahren sind, konnten nicht mehr nach Växjö kommen, weil ein Orkan den ganzen Zugverkehr lahmgelegt hatte. Nun mußten sie in Malmö im Zug übernachten und weil das ja alleine nicht so schlimm wäre, hat Kathi dann noch eine Magen-Darm-Verstimmung bekommen und ihr war irrsinnig übel. Nach einer Odysee von zahlreichen Stunden sind sie dann schlußendlich am Samstag um etwa halb 3 wieder hier angekommen...

Hab dann in der Nacht am Freitag extrem heftige Bauchschmerzen bekommen - an die Nacht kann ich mich aber Gott sei Dank nimma wirklich erinnern (obwohl sie anscheinend erst doch durchaus positive Aspekte brachte...) - dank des Alkohols - auf jeden Fall wurde mir berichtet dass ich vor Schmerzen geschrien habe. Samstag Mittag, leider schon wieder bei vollem Bewußtsein, wurde ich dann erneut von einem Krampfanfall erschüttert. Haben ja stark auf Blinddarm getippt und Jojo wollte mich auch ins KH bringen, aber da es dann eh besser wurde wollte ich diesen Schritt doch nicht wagen, wär das doch auch zu kompliziert mit der Versicherung und dem ganzen Scheiss. Naja, auf jeden Fall sind wir dann den ganzen Tag nur mehr herumgelegen, Kathi mittlerweile mit Fieber. Lena und Martin haben am Abend noch was gekocht und dann sind wir noch - leider ohne Kathi - auf eine Preparty auf einen Korridor gegangen.

Heute wollten wir dann einen Ausflug nach Ljungby machen in ein Märchenmuseum. Da ich selbstverständlich wiedermal als Letzte aufgestanden bin, fuhren Kathi und Martin schon mal mit dem Bus zum Bahnhof vor (wollten sie zumindest) und ich dann mit dem Roller in die Stadt. Als ich so mit 70 Sachen unterwegs war, machte das Hinterrad des Rollers plötzlich eigenartige, schlackige Bewegungen. Bin dann an die Seite und mußte feststellen, dass das Hinterrad einen Platten hat. Tja - was machen??? Gott sei Dank sind Kathi und Martin gleich herbeigeeilt, was bezüglich der Kommunikationsschwierigkeiten aber auch nicht viel Unterschied brachte. Hab dann bei Margarita, meinem Buddy, angerufen und die versuchte zu eruieren wo die nächste Tankstelle ist - natürlich 3 km weit weg, unmöglich dieses Ding soweit zu schleppen. Wir haben dann noch Passanten gefragt und einer war sehr hilfreich, weil er uns erstens die nächste Tanke, die doch näher war, beschrieb, wo zwar keine Reparatur durchgeführt werden kann, aber wo man PU-Spray kaufen kann. Wir sind dann gleich - ohne Roller - dorthin geschwattelt und voller Freude sah ich eine Werkstatt für Motorräder. Jetzt werd ich morgen gleich mal dort anrufen und hoffen, dass die mir halbwegs preiswert helfen können.

Aber echt, warum kann nicht EINMAL eine ruhige Zeit sein, wo alles gut ist und ich mal ohne Ärger durch die Tage komme??? Selbstmitleid und Archive hören. Fuck you anyway...

Freitag, 22. Februar 2008

Alt werden und andere Unannehmlichkeiten

Heute werde ich wieder kontinuierlich ans Älterwerden erinnert. Findet dieser Prozess zwar jeden Tag statt, sind solch abgeschlossene Jahreswechsel nicht desto trotz immer wieder eine mahnende Erinnerung dass man der Zeit nicht entkommen kann. So sei es wohl.

In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei den zahlreichen Glückwünschen bedanken!!! Die helfen doch sehr. Heißt es doch immer dass Älterwerden nicht weh tut, was meiner Meinung nach nicht stimmt, denn der seelische Schmerz ist doch auch relevant, oder? ;)

Nun sollte man an solch einem Tag doch glücklich sein und feiern, doch diese Gefühlsebene ist vorerst unmöglich im Anbetracht der Tatsache, dass ganze fünf Stunden dieses Tages für eine vollkommen nervige Klausur draufgehen. Und die Zahl 27 ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt die schönste, nein, eigentlich ist es eine grauenvolle Zahl. 27???? Was soll das eigentlich. So unrund, so pieckig, so hässlich. Aber man entkommt seinem Schicksal nicht...

Und dann die Sache mit dem Alkohol. Nicht einmal das sei einem vergönnt. Eine Vernichtung scheint undenkbar, außer man gebraucht dafür 3.5 %iges Bier, was man eigentlich auch gleich schon wieder sein lassen kann.

Aber dank des Besuches von Kathi und Martin ist wenigstens der geliebte Kirschrum verfügbar, der ja gar nicht mal so uneffektiv ist...

Hier sei ganz besonders die liebe Karo gegrüßt, die ihren Besuch LEIDER !!!!!!!!! aufgrund ihres eiternden Mundes absagen musste :( Ich schicke Dir hier nochmal gaaaaaaannnnnnnzzzzzzz viel heilende Gedanken! Auf dass Dich der Gestank nicht umbringt!!!

So, jetzt noch mal Stoff durchgehen. Ab heute 1900 Uhr will ich von Rassismus, Identität und kulturellen Konflikten NICHTS mehr hören!!!

Samstag, 16. Februar 2008

Ein neuer Mitbewohner und das Schloss









Ja, vergangene Woche war geschehensmässig eher unaufregend. Ines war bis Dienstag Nachmittag hier, ich konnte aber nichts mehr mit ihr machen, da ich Montag und Dienstag ganztags Uni hatte. Nachdem ich sie zum Bahnhof gebracht hatte tat ich mir was gutes: ich besorgte für unsere Wohnung einen neuen Mitbewohner: einen Staubsauger - ich war das Kehren mit diesen eigenartigen schwedischen Besen, die von hundert anderen Leuten im Haus ebenso benutzt wurden - leid. Alsbald Lena zurückgekehrt ist wird er dementsprechend gefeiert und getauft. Ines war ja so lieb und hat mir ein bischen Alkohol aus Österreich mitgenommen, welchen ich an selbigen Abend nochhmal mit ein paar Leuten "testete".

Am Mittwoch Abend fand die "Castle Reception" statt - wir wurden vom Bürgermeister der Stadt ins Schloss geladen und erhielten einige Informationen über die Stadt, eine Miniführung durchs Schloss und anschließend eine kleine Jause. Stell hier mal für meine liebe Schwester einige Photos von den Hotelzimmern im Schloss statt, da sie ja hier vermutlich residieren will.

Für Hias: haben uns mittlerweile schon den Serenity-Film angesehen - enttäuschend :( Wo war die Westernmusik? Warum waren die Charaktere so schwach? Warum gibt es die Serie nicht mehr???? Die Welt ist so ungerecht....

Bilder von der Rundreise

























Ein kleiner Toyota als Sardinenbüchse

Letzten Freitag machten wir - Ines, Amos, Volker, Johannes und ich - uns auf den Weg um dieses fremde Land ein wenig zu erkunden. Dankbarer fahrbarer Untersatz war der kleine Toyota von Volker, der sich nichts desto trotz anfühlte wie eine Sardinenbüchse, da es doch sehr eng war zu fünft in so einer kleinen Kiste. Die Reise startete in nördliche Richtung in die zumindest des nächtens lichtdurchflutete Stadt Jönköping - wie sich dies bei Tageslicht verhält sei noch zu eruieren. Dort angekommen durchstreiften wir die menschliche Bauansiedlung und machten uns auf die Suche nach einem gemütlichen Ort um ein Mahl einzunehmen. Fündig wurden wir, allerdings hatte dies mit Gemütlichkeit nur wenig zu tun - ein typisches mit fliesen architektonisch aufgewertetes Kebaprestaurant sollte es sein, in welchem wir Pizza bzw. Burger zu uns nahmen (war übrigens grauenhaft). Zumindest unser Ami war von der Lokalität begeistert, aber die haben da ja sowieso andere Ansprüche... Danach machten wir uns auf zu unserer nächtlichen Ruhestätte - einem Motel direkt neben der Autobahn mitten im Industriegebiet - herrlich! Die Zimmer stellten uns zufrieden, nach Besichtigung der Duschanlage - und Anlage trifft den Zustand trefflichst - man stelle sich ein Dixieklo umgebaut zur Dusche vor - wurde uns schnell bewußt dass wir diese Örtlichkeit nicht nutzen würden... Da der Abend eben erst angebrochen war durchkämmten wir das Industrieviertel und fanden sogar eine Bowlingbahn, bei der wir eine Runde Kugeln schmissen und dabei köstliches Bier genossen (soweit das hier halt geht). Ich brauche wohl nicht näher darauf eingehen, dass ich selbstverständlich bei dem Spiel am letzten Platz rangierete... Um 23 Uhr wurden wir dann hinauskomplimentiert und nachdem wir noch kurz bei einem Mopedunfall zugeschaut hatten ging es in die Tankstelle um Alkoholisches zu besorgen. Gott sei Dank hatte Amos noch wirkliches Bier vom Systembollaget besorgt, denn anderswo bekommt man ja keinen Alkohol über 3,5 %. Wir entschieden uns für ein 2,8 %iges Wasser namens "Pripps Blå", und nach einigen vielen Dosen gelang es und doch noch in einen rauschähnlichen Zustand zu gelangen. Wir formten sogar eine musikalische Gruppe und nahmen einen Blå-Song auf Amos' Diktaphon auf.


Am "Morgen" setzten wir unsere Reise fort, der ursprüngliche Plan war es nach Karlstad zu fahren um Vännern und Vättern (die beiden größten Seen Schwedens) zu umrunden. Trotzdem das Wetter nicht wirklich prächtig war, erfreute es mich durch die flachhügelige Landschaft zu fahren, welche sich durch viele kleine Seen, Wälder und den typischen schwedischen Grundstücken mit 2 - 6 kleinen, roten Holzhäusern auszeichnete. Übrigens wurde ich aufgeklärt, was es mit der roten Farbe auf sich hat: in Schweden wird durch den Abbau eines Rohstoffes, dessen Name mir leider entschwunden ist, rote Farbe hergestellt. Die Farbe ist nicht sonderlich teuer, weshalb sich diese die Mittelschicht leisten konnte - die ärmere Bevölkerungsschicht strich die Häuser, sofern sie überhaupt welche hatten, überhaupt nicht und die Reichen wiederrum zeigten ihren Status, indem sie ihre Residenzen gelb gestalteten. Wir hielten zufällig in dem kleinen, schnuggeligen Ort Vadstena - wie wir Montags darauf an der Uni erfuhren ein bedeutender schwedischer Pilgerort, da hier die Gebeine der einzigen Heiligen Schwedin St. Brigitta begraben liegen. Aufgrund unser Unwissenheit jedoch spazierten wir nur um die Burg herum und ein wenig am See entlang. Noch ein Stop war dann der Supermarkt ICA in Laxä, in dem wir uns Stärkung holten und indem kurioserweise 2,8 %iges Gösser und Zipfer-Bier verkauft wurde... Bei der Weiterfahrt setze ich mich dann ans Steuer und aufgrund dieser Tatsache, welche mit fehlender Unterstützung zusammentraf, wurde der angesteuerte Zielpunkt Karlstad dezent in südlicher Richtung verfehlt. Die Erkenntnis kam erst nach etlichen zurückgelegten Kilometern und da Ines sowieso unbedingt nach Göteborg wollte setzen wir unsere Reise dann auch in diese Richtung fort. Kurz "stärkten" wir uns noch bei der amerikanischen Fast-Food-Kette, die ich - ich kann es selber kaum begreifen - hier schon dreimal in Anspruch genommen habe... Es wurde beschlossen Göteborg nicht direkt sondern über Uddevalla anzusteuern - für mich ein unsinniger Akt in zweierlei Maße: erstens weil es mittlerweile sowieso schon dunkel war und wir von der Stadt sowieso nichts mehr sahen und zweitens weil mein Gehirn sich ebenfalls verdunkelte und es vorzog sich in den verdienten Ruhezustand zu begeben.

So kamen wir in Göteborg an und nach etwas längerer Suche fanden wir dann die äußerst nette Jugendherberge. Kurzfristig überlegte ich ob ich nicht in den Zug einsteigen sollte um nach Växjö zurückzufahren, da sich meine Laune aus diversen Gründen und meiner generellen Art ins dezent negative begeben hatte, doch ich beruhigte mich wieder etwas und blieb - Gott sei Dank. Denn wir gingen fort und probierten den Abend hindurch 4 verschiedene Lokale aus - Lokale, die ich hier in Växjö SCHMERZLICH vermisse, denn es waren ganz normale Pubs mit gemütlicher, AKZEPTABLER Musik und für Schweden recht günstigen Preisen. Und so war der Abend echt gemütlich und nett, trotzdem ich mich - aufgrund des zu intensiven Genusses von Bier - nicht mehr an alle Details erinnern konnte...

Des Morgens durchstreiften wir dann noch die Stadt. Eindruck: SSSSSSCHHHHHHHHÖÖÖÖNNNNNNNNEEEEEE Geschäfte, welche das Herz jeder Frau zum Höherschlagen bringen und ein bischen Wien-Leipzig-Feeling. Also viele Gebäude die wohl im 19. Jahrhundert im typisch europäischen Stil gebaut wurden. Aber der königliche Schlosspark, den wir zu Beginn für einige Zeit durchstreiften, war ein Gedicht für die Seele, da er mich ein wenig an den entzückenden Mönchsberg in meiner Lieblingsheimatstadt erinnerte, mit dem Unterschied dass hier immer wieder Felsblöcke verstreut sind und dass ein kleiner Wildpark existiert, in welchem auch Elche und Bären zu finden sein sollten - leider konnten wir zwar die Gehege, jedoch nicht die Tiere finden...

Sodann machten wir uns an die Heimreise und erneut ergriff ich, diesmal ohne orientierungstechnische Problem, das Steuer. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden soweit ich mich entsinnen kann. Ein für mich äußerst erschreckendes Ereignis fand bei der Fahrt statt: da die Strassen hier eigentlich nur geradeaus gehen und ich leider nicht meine für mich so wichtige Autofahrermusik hören konnte und es hinzukommend noch dunkel war, geriet mein Geist für etwa eine Sekunde in einen abwesenden Zustand, weshalb sich das Auto kurz einmal ein wenig zu rechts der Strecke befand. Als mir das bewußt wurde, ward ich wieder hellwach und konzentriert und konnte mich auf die Dusche daheim freuen...

Kleine Su'sche Anekdote

So, jetzt nehm ich mir endlich wieder mal die Zeit ein wenig von meinem hiesigen Aufenthalt zu berichten. Nun eine kleine Anekdote die ganz in Su'scher Manier ist: letzten Donnerstag (7.2.) musste meine Wohnungskollegin Lena das Land Richtung Berlin verlassen, um einige Examen zu schreiben. Am selben Tag traf dann der erste Besuch aus Salzburg ein: Ines, eine Studienkollegin von der Soziologie. Um 1300 verließ ich die Wohnung in Richtung Uni, um an einem Seminar teilzunehmen. Lena machte sich so um 1500 nach Kopenhagen auf, so konnten wir uns leider nicht mehr sehen. Nach der Uni bin ich dann gleich in die Stadt um Ines vom Bahnhof abzuholen. Selbstverständlich hatte der Zug Verspätung, sodass wir erst so um 1900 nach Hause kamen. Dann steh ich vor der Tür und mir wird plötzlich bewußt, dass ich meinen Schlüssel wohl in der Wohnung gelassen habe... und Lena war schon in Kopenhagen... Typisch, nur eine Tür trennte mich von dem Schlüssel der mir Einlass gewähren sollte und ich stellte mir wiedermal die Frage: wie viele blöde Zufälle kann es geben, dass mir sowas passiert??? Wenn die Wohnung nicht zugesperrt wird kann man jederzeit hinein; wenn ich ihn vergesse ist das normalerweise kein Problem weil ich Lena sicher irgendwo erreichen kann; aber nein, natürlich musste ich ihn vergessen wenn Lena sich in die Heimat aufmacht... Naja, war alles halb so schlimm, musste den Hausmeister anrufen und der hat uns dann einige Zeit später nach genauester Überprüfung meiner Personalien und weiterer Beweisfindung aufgesperrt...

Dienstag, 5. Februar 2008

Rufus ist da!!!!!!!











Heute war nun der Tag aller Tage - Rufus ist ENDLICH angekommen, mein heiß geliebter Motorradroller!!! Und wie es sich für Su gehört passierte dies alles nicht ohne dem Beigeschmack von Ärger... So um Viertel nach Elf bekam ich von draussen einen Anruf von der nur wenig englischsprechenden LKW-Fahrerin, umgehend sprach ich mit Elan im Nachtgewand hinaus und empfing das gute Stück. Ich musste erstmals ordentlich lachen, weil Rufus - wie man den Photos entnehmen kann - äußerst sorgfältig eingepackt war. Nun - sogleich machte ich mich ans enthüllen um festzustellen, ob er auch heil war. Und tatsächlich ward er unversehen, allerdings ein wenig zu gut verschnürt und auf Holzpaletten befestigt, die die Fahrerin nicht mitnehmen wollte. Nachdem ich die Entkleidung endlich durchgeführt hatte, brachte ich erst das Verpackungsmaterial und dann die Holzpaletten in unser Müllhäuschen. Als ich gerade die zweite Holzpalette dorthin manövrieren wollte, kam mir eine bellende Frau entgegen, die sich anscheinend über etwas beschwerte - verstehen konnte ich sie nicht wirklich, weil sie Schwedisch sprach. Als ich sie darauf aufmerksam machte, dass ich dieser Sprache jedoch nicht mächtig bin, erklärte sie mir dass ich die Paletten doch zum Sondermüll bringen müsse und nicht hier lassen könnte. Super. Ich erwiederte nur schnell dass ich die Spedition anrufen würde und diese bitten würde, die Paletten abzuholen. Offensichtlich war sie von der Hausverwaltung... kurz danach rannte sie mir nochmal über den Weg und erkundigte sich wann die Spedition kommen würde... Grrrr!!! Najut, natürlich hab ich bei der Spedition angerufen und natürlich fühlte sie sich nicht zuständig. Lena und ich schmiedeten den Plan, die Paletten in den Baustellencontainer vor unserem Fenster zu werfen, doch am Nachmittag war zufällig eine andere Spedition da, die auch Paletten im LKW hatten und wir fragten ob sie sich unserer Paletten annehmen wollten - und so wurden wir sie doch noch los.

Da das Wetter heute auf der Miesheitsskala durchaus im akzeptablen Bereich lag, nutzten wir die Gelegenheit und fuhren ein wenig Shoppen in die Stadt - endlich kam ich in mein geliebtes Lagerhaus, wo ich natürlich lauter Kleingram einkaufen "musste". Allerdings stellten die vielen neuen Eindrücke der Geschäfte für mein Hirn eine Überforderung dar, weshalb ich mich jetzt so fühle, als wäre ich den ganzen Tag Skifahren gewesen... kann aber auch daran liegen dass ich ein wenig unter Schlafmangel leide - weil ich meistens früh in die Uni muss und des Nächtens jedoch nicht schlafen will. Deshalb wird vermutlich heute einer der äußerst raren Tage im Jahr sein, an welchen ich schon einmal vor 24 Uhr zu Bette gehe (kommt eh nicht öfter als 1 - 2 Mal/Jahr vor...).

Darjeeling Limited, der Wes Anderson-Film den wir uns am Samstag ansahen, war übrigens wunderbar und genial, kann ich wirklich nur jedem weiterempfehlen. Vor dem Film waren wir noch bei einer äußerst bekannten Fastfoodkette, welche bei mir Verwunderung hervorrief, weil es erstens nicht den von dort gewohnten Eigenduft gab und zweitens, weil der Angestelltentypus ebenfalls ungewöhnlich war - normalerweise arbeiten dort ja eher junge Menschen, meistens mit Migrationshintergrund - nicht jedoch hier in Växjö, hier sind die Angestellten - zumindest am Samstag Abend - über 45... Ebenso im Kino an der Kasse... Nach Kino gings zu einer "Pre-Party" bei Lolo und Volly und dann heim, weil die Jungs ins Sivans fortgingen und ich noch immer keine Symphatien für die Studentenpubs, die eigentlich Discos mit äußerst schlechter Musik sind, hier aufbringen kann. Des Nächtens um drei schlich ich mich dann noch mal zu den Jungs, um drei Folgen Firefly zu kucken, um schließlich um sechs A.M. schlafen zu gehen. Sonntag war dann natürlich für Hugo, Dad hat mich um Viertel nach Eins telephonisch geweckt. Meine Motivation die Texte für die Uni zu lesen hielt sich in Grenzen, weshalb ich auch nur zwei Kapitel schaffte.

Montag Abends gabs dann Kinoabend an der Uni mit "The Life of a Dog", ein schwedisches 1987er Werk des Genies Lasse Hallströms, äußerst entzückender Film! Und danach - ganz was Neues - wiedermal drei Folgen Firefly bei den Jungs.

Heute Abend hat Lena ein sehr lecker schmeckendes Gericht gekommt, bei dessen Verzehr uns Amos half - eine Art Chilli con Carne ohne Bohnen, dafür mit Schwammerl. Ja, und jetzt bin ich übersatt und übermüde und sag gute Nacht!