Donnerstag, 20. März 2008

Arbeitstitel: Die Leichtigkeit die Seins und die Überbewertung der Schwerkraft

Fragt nicht ob der folgende Eintrag jetzt irgendwas mit dessen Titel zu tun hat, aber mir gefiel grade diese Wortfolge...

Momentan bin ich äußerst entspannt und relaxt. Dies mag mehrere Gründe haben, vorwiegend jedoch folgende:

1) Mit allergrößter Freude fand ich heraus, dass meine Seminararbeit über Island wohl erst Mitte April fällig ist. Umgehend stoppte ich die quälende Arbeit - oder besser gesagt die Qual in mir, die mich über drei Tage verfolgte und wie ein bösartiger Kobold in meinem Nacken saß und rief: Schreib, schreib, entlocke Dir Worte um es zu einem Ende zu bringen. Eine zweite Stimme blöckte allerdings immer lautstark dagegen und brachte die volle Auswirkung der in mir schwelenden Demotivation zum Ausdruck.
Als ich Donnerstag Abends die unvermutete, neue Deadline sah wollte ich unbedingt feiern gehen - doch keiner war zu überreden; schließlich ist es hier momentan ein wenig komisch; entweder lernen Leute für die kommenden Prüfungen, befinden sich in der Heimat oder haben Besuch. Also feierte ich mit mir selbst und ward äußerst verzückt, als ich dank der Hilfe des Finnischen Ollis, welcher uns zum Smashing Pumpkins Konzert begleitete, eine neue Sucht in meinem Leben entdeckte:
2) Last.fm - Das Internet ist ja generell etwas Schönes, besonders für solch faule Leute wie mich. Aber nicht nur die Faulheit wird bedient, sondern glücklicherweise auch der Wissendurst. So kann ich jeden Tag gedanklich in die Heimat zurückkehren und mir nicht nur die aktuellen Nachrichten über salzburg.com holen, sondern auch Salzburg heute und die ZIB/ZIB2 anschauen. Für Musik ist das Internet natürlich auch praktisch, informiert man sich doch ständig über die Bands seines Herzens. Doch nun entdeckte ich - viel zu spät - Last.fm - ist Musik ein Bestandteil seines Herzens, gibt es fast nichts schöneres als dieses Internetportal, kann man dort doch nicht nur die Neuigkeiten über die Bands herausfinden, sondern auch neue, ähnliche Musik entdecken, mit anderen Musikfreaks kommunizieren und ganz einfach Konzerttermine eruieren. Ich bin nach wie vor hin und weg und muss gestehen, dass mich ein dezenter Anflug von Sucht bezüglich dieser Angelegenheit befallen hat... Mal schauen wie lang diese andauerd und ob diese überhaupt noch beseitigbar ist...
3) Populärmusik aus Vittula. Lesen an sich ist ja was wunderschönes. Im normalen Leben allerdings, wahrscheinlich aufgrund meiner zu ausgeprägten Faulheit, wird meist der Fernseher vorgezogen. Nicht so hier - schließlich bin ich momentan nicht im Besitz einer Glotze und außerdem ist für die Uni genug zu lesen. So auch momentan, müssen gerade für unseren Fokuskurs "Populärmusik aus Vittula" lesen. Selten habe ich bei einem Buch so viel gelacht, es ist mit soviel Humor und Abgedrehtheit geschrieben, dass ich ständig daran denken muss und mich, trotz anderer Verpflichtungen, dazu gezwungen fühle weiterzulesen.



Nun, das war eine kleine Auflistung der Glücklichkeitsfaktoren.

Wie man meinem Adressbekanntgabe-Post entnehmen kann, war letztes Wochenende äußerst alkoholhaltig.

Freitag ging ich mit Helene, dem Buddy von Lena (welche für ihre Samstagsprüfung lernen musste und uns so nicht begleiten konnte) ins Sivans, das ist das letzte - bis dahin -noch ausständige Studentenpub.



Jeden Freitag ab 1700 ist dort "After School", man bezahlt SEK 40 und bekommt dafür eine Mahlzeit und ein Bier, was echt ein großartiger Deal ist. Leute nehmen Brettspiele mit und trinken gemütlich Bier. Jede Woche wird dies von einer anderen Nation veranstaltet und letzte Woche war die Smalands-Nation an der Reihe, jene Nation, welche sich durch Engagement im musikalischen Bereich einsetzt, und so war an jenem Freitag "Open Mic", es konnte also jeder hingehen und etwas vortragen. Zwei Musiker muss ich jetzt im Speziellen erwähnen - einer, welcher aussah als wäre er erst gerade in die Pubertät gekommen, er wirkte nicht ernstzunehmend, öffnete seinen Mund und heraus kam eine phantastische Stimme, welche an JJ72, The Crash oder Starsailor erinnerte. Wir beide waren nicht nur beeindruckt, sondern auch verzückt. Am Ende spielte dann noch ein Ami, Josh, der auch sehr talentiert mit der Gitarre seine Stimme unterstützt und unglaublich schnell singen kann. Da wir zum Schluss, After School endet um 2200, schon gut mit Bier befüllt waren (soweit mich meine Erinnerung trägt - Helene: 6, Su: 5 Bier), beschlossen wir kurzerhand noch ins Stallarna zu gehen. Wir hatten dort dann auch noch viel Spaß, obwohl ich gestehen muss, dass meine diesbezüglichen Erinnerungen nur mehr sehr periphär vorhanden sind...

Am nächsten Tag, Samstag also, stand dann das Culture Medley an - jedes Land konnte Spezialitäten aus seinem Kochrepertoire darbieten. Da Kochen ja nicht unbedingt zu meinen Lebensinhalten gehört war es nicht meine Absichti mich dort zu beteiligen, doch da der frisch gebackene Veganer Jojo unbedingt einen Veganer-Stand machen wollte, bot ich meine Hilfe an. Mit Volly gemeinsam kümmerte ich mich um die Deko, schleppte, um die Naturverbundenheit des veganischen Volkes zum Ausdruck zu bringen, Holzstämme und Äste heran, welche dank der zahlreichen Stürme in letzter Zeit ausreichend vorhanden waren und malte mit Malkreiden ein kleines Plakat. So basteln hat ab und zu schon was... Um 2000 startete dann das ganze und die eintrittzahlenden Gäste stürmten die Stände - zumindestens jene unserer Nachbarn China und Türkei, bei unserem konnte man leider nur ein leichtes Lüftlein erkennen. Aber trotzdem kam das vegane Essen doch irgendwie unter die Leute.





Hier sind noch zwei anschauliche Bilder, wie im Anschluss die Küche der beiden Jungs ausgesehen hat - Gott sei Dank musste ich beim Putzen nicht helfen...



Ja. Nachdem dann die Essenschlacht vorbei war, war wieder üble Disco mit noch üblerer Musik - wie gewohnt halt - angesagt. Zuerst stellten wir Überlegungen an, in die Stadt zu fahren - Cafe Deluxe - doch der Eintrittspreis SEK 80 und der Bierpreis SEK 65 schreckte uns dezent ab und so klangen wir den Abend bei Amos aus.





Ja. Leider nahm Volly die Ingredienzen für einen Cuba Libre mit. Selbst schuld - nach zwei dieser Teufelsgesöffe musste er mich heimmanövrieren - dank eines dezenten Filmrisses kann ich mich nur mehr in einzelnen, wenigen Bildern an die Nacht erinnern; außer dem Fabrizieren einer Pizza vor Vollys Haus und dem Wunsch am Badboden zu nächtigen ist nicht mehr viel übrig.

Der darauffolgende Sonntag war dann erwartungsgemäß für die Wuascht. Trotzdem strahlender Sonnenschein, dezente Wärme und zwitschernde Vögel den Frühling ankündigten und Rufus nur so schallte: fahr mit mir!!! - band mich der noch existente Alkoholspiegel als auch ein generelles Katergefühl diesen Tag ans Bett. Schlecht, denn ab nächten Tag sah es dann folgendermaßen aus:


Ja, und seitdem hat sich auch nichts mehr sonderlich geändert an den hiesigen Umweltbedingungen.

Amos lud dann am Dienstag zur PreParty ein, auch, weil seine Freundin grad zu Besuch ist und er ihr die ganzen Leute vorstellen wollte und danach gings - wiedermal - ins Stallarna.



Auch dort war Open Mic und sieht man von den nicht-sonderlich-talentierten-Musikern-die-bestenfalls-gute-Karaokesänger-sind-und-nichts-
desto-trotz-glauben-sie-seien-die-Größten ab, waren dort auch wirkliche Talente. Erneut der Ami Josh.



Aber vor allem Christopher - wie sich später herausstellte ein Musikfreak. Ihm gebührt besondere Erwähnung, da ich nach seinem 2-Stücke-Auftritt zu ihm hin bin (nachdem er schon eine The Cure-Nummer gespielt hatte) und ihn fragte, ob er nicht Disarm von den Smashing Pumpkins spielen wolle und er mich dann kurz verdutzt anschaute, um zu sagen dass er die Nummer sowieso noch spielen wollte. Als er einige Zeit später das Meisterwerk wirklich gut anklingen ließ, überschwappte mein (und auch Helene's) Herz, besonders weil Herr Corgan es verabsäumte, diese Nummer in Kopenhagen bzw. Stockholm zu spielen...




Nachdem ich mich bei ihm im Anschluss bedankte, quatschten wir den ganzen Abend lang. Das war echt wieder einmal sehr schön, erleichternd, befreiend, glücklichmachend mit einem echten Musikfreak zu quatschen, der Bands kennt, von welchen die meisten Leute noch nie was gehört haben...

Zu erwähnen sei noch, dass Volly, in dezent angetrunkenen Zustand, auf der Bühne Werbung für ein Bier machen durfte, nachdem ihn der bereits erwähnte nicht-sonderlich-talentierte-Musiker-der-bestenfalls-ein-guter-Karaokesänger-ist-und-nichts-
desto-trotz-glaubt-er-sei-der-Größte-und-dazu-noch-extrem-ins-Mikro-brüllt dazu aufgefordert hat.



Ja, sonst hat sich nichts spezieller ereignet. Uni, Versuche an der Arbeit weiterzuschreiben, gescheiterte Bemühungen den Geist und Willen zu Zwingen Weiterzuschreiben, Lesen, etc. Ach ja, wollte die Tage meine Flugbestätigung ausdrucken und stellte zu meiner äußerst-großangelegten Erschrockenheit fest, dass der Flug - anstatt am 2. - auf der Buchung am 4. stattfindet. Möchte gar nicht mehr näher drauf eingehen, weil dies für mich ein kontinuierliches Ärgernis darstellt, aber es sollte erwähnt sein.

Ja, gestern, nach einem Spieleabend, wollt ich noch kurz ins Stallarna (um halb 2 - hätte noch immer Eintritt zahlen müssen, trotz Sperrstunde 2) um mich mit Gernot, einem Studikollegen aus Salzburg, der grad jemanden hier in Växjö besucht, zu treffen. Ich verharrte eine 3/4 h in der Kälte, um mich dann ne halbe Stunde mit ihm zu unterhalten.



So. Jetzt rauchen - mmmmmmmmhhhhhhhhhhhhhhh. Dann anziehen und in der Arschkälte mit Rufus einkaufen fahren. Danke fürs Lesen!

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