Freitag, 25. Januar 2008

Fazit einer Woche Schweden



Naja, Schweden kann man ja nicht unbedingt sagen, weil der Campus ja wirklich eine eigene Welt ist. Hab mir ja wirklich vorgenommen eine ernsthafte Streberin zu werden, doch noch ist mein Schweinehund zu groß und lässt sich einfach nicht überwinden. Und die Zeit läuft und läuft......

ABER momentan ist das alles egal, denn wieder einmal bin ich der glücklichste Mensch auf Erden, zumindest für die nächsten Stunden, DENN Volly, Jo und ich haben uns grad noch KONTROLL angesehen und da fühl ich mich danach immer wie ein neuer Mensch und genieße jeden Moment. Phantastisch wie glücklich einen ein Film machen kann...

Die letzten Tage erfüllten sich wieder mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen. Mittwoch war ja wirklich nicht mein Tag - stetes Unwohlsein verfolgte mich den ganzen Tag. Es begann zu schneien, was mich ja normalerweise entzückt, doch Mittwochs fühlte sich das nicht gut an, denn es war bitter kalt und rutschig. Die Vorlesung zu Sociocultural Theories erwies sich auch als eher unnütz, wurde doch das, was wir zuhause lesen sollten noch einmal zusammengefasst und durchgekaut. Abends fand dann Fika und Mingle statt, ein Treffen mit unseren Buddies, bei dems Kekse und was zu Trinken gab. Danach bekamen wir noch einen Schwedischen Film zu sehen - The Dog Trick - wirklich vergeudete 1 1/2 Stunden die mein Agressionspotential in die Höhe trieben, da er an Kitsch und Antikreativität und Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen war. Pseude-Hollywood auf Schwedisch halt, schade, daweil können es die Skandinavier doch normalerweise besser... Naja, auf jeden Fall war ich froh den Rest des Tages isoliert in meinem Zimmer verbringen zu können.

Gestern dann fand die erste Lecture zu Aspects of Scandinavia statt - eine wirklich äußerst interessante Geschichtsvorlesung im kleinen Kreis - etwa 10 Personen - zum Thema "What is Scandinavia", Vortragender war Mark David, ein Brite, der an der Uni Lund arbeitet. Trotzdem wir bis nächsten Mittwoch wiedermal an die 300 Seiten zu lesen aufgetragen bekamen, bin ich sehr froh dass ich diesen Kurs auch mache, weil man hier einfach Sachen lernt, die bei uns an der Uni in Salzburg nicht gebracht werden - Skandinavien halt. Ein Ärgernis war allerdings, dass wir erneut drei Bücher kaufen mussten, wovon natürlich jenes über die Wikinger, welches bis nächsten Mittwoch aufgetragen ist, natürlich im Buchladen nur einmal vorhanden war, Lieferzeit bei Bestellung mindestens eine Woche. Naja, dafür hab ich die anderen zwei bekommen und gute 50 Euro dafür auf den Tisch gelegt. Dafür musste ich mich in komplizierter und arbeitsaufwändiger Illegalität üben, indem ich das Wikingerbuch komplett einscannte und danach ausdruckte. Es ist hier in Schweden erstaunlicherweise verboten, aus einem Buch mehr als 50 Seiten zu kopieren, soweit uns gesagt wurde bekommt man ziemlichen Ärger wenn aufgedeckt wird, dass man mehr kopiert hat - was ja wirklich eine Frechheit ist, bedenkt man, dass die Bücher ja anders nicht zu ergattern sind... Naja, jedes System hat halt so seine Schwächen...

Ja, und Abends wurde dann Volly's 22ster Geburtstag ausgiebig gefeiert (mann, 22, lang ist es her...). Da fallen mir zwei äußerst entrüstenswerte Begebnisse von gestern ein - ich musste zwei Mal etwas bei den Bibliothekaren nachfragen und ZWEI Mal wurde ich gefragt ob ich ein Foreign Teacher sei... Ist denn das zu fassen??? Soooooo alt schau ich dann auch wieder nicht aus...

Naja, zurück zum Feiern. Lena und ich begaben uns gegen 20 Uhr ins Wohngemach von Volly und Jo, weitere Anwesende waren Amos, Jin, Anna und Jenny. Wir haben schon mal ordentlich mit Cuba Libre vorgeglüht, für mich natürlich fatal weil ich ja gar nichts mehr gewohnt bin. EIGENTLICH wollte ich ja nicht mehr mit in die Stadt zu Pudas gehen, nach dem "Genuss" einiger Getränke entschied ich mich aber anderweitig um. Also gings gegen halb 11 ins Pudas. Dort reichte schon ein Bier aus, um mir beinahe alle Erinnerungen an den Aufenthalt dort zu nehmen. Kann mich noch vage dran erinnern, ein paar Mitstudenten getroffen zu haben und zu äußerst übler Musik auf der Tanzfläche getanzt zu haben - oder wie immer man das auch nennen mag. Um halb zwei ging der letzte Bus, obwohl wir nach meinem Dafürhalten nicht länger als 10 Minuten dort waren... - und heim. Dort aber aufgrund der Anwesenheit einer weiteren Person erst so gegen sechs zum Schlafen gekommen und um halb elf wieder auf. Der Tag war prädestiniert dazu ins Nichts zu rutschen, was er auch tat. Habe beschlossen die unnutze Vorlesung nicht zu besuchen und mich in gewissenquälender Faulheit zu suhlen. Wollte mich ja eigentlich noch hinlegen, aber dann rief Amos an und lud mich zum Hotdog essen ein. Naja, Abends dann noch mal kurz gepennt, weil lesen so überhaupt nicht ging, Großwäsche wurde auch gemacht und dann hat mich Gregor angerufen, mit dem ich dann eineinhalb Stunden telephoniert habe - das erste Mal seit beinahe zwei Jahren!

Naja, und dann halt Kontroll und jetzt bin ich wieder glücklich und werde vermutlich wunderbar schlafen können und definitiv schön träumen... Gute Nacht!

Keine Kommentare: